+Werner Landwirte waren in Münster und Bonn dabei +
Werne/Münster/Bonn – Es war in weiten Teilen des Landes ein Bild für die Götter! In 16 Großstädten demonstrierten gestern die deutschen Landwirte, um auf ihre derzeitige Situation aufmerksam zu machen. Auch die Werner Landwirte sind mit dabei: Sie sammelten sich gestern früh auf dem Hof Schulze Froning, um sich dann in Herbern und Ascheberg den dortigen Berufskollegen anzuschließen und gen Münster zu fahren. Insgesamt machte sich ein Tross von 100 Traktoren auf den Weg. Auch die Nordkirchener, Capeller und Südkirchener Landwirte waren auf der Demo stark vertreten.
Die Hauptdemo fand in Bonn statt. Dort waren tausende Landwirte mit ihren Traktoren … Und wer nicht kam, waren die eingeladenen Ministerinnen Klöckner und Schulze. Sie haben(welch Überraschung) für die Hauptdemo im Rheinland aber leider abgesagt.
Land schafft Verbindung: Wir rufen zu Tisch- miteinander reden, statt übereinander... war das Motto der Kundgebungen.
Unter anderem machte sich auch Hubertus Glitz, Ackerbauer und Schweinehalter aus Werne, auf den Weg nach Münster. Auch er wollte für bessere Bedingungen demonstrieren, damit er seinen Betrieb so weiterführen kann, dass er ihn an seine Kinder übergeben kann. „Die wahnsinnig große Beteiligung und die großen Reaktionen aus ganz Deutschland zeigen, wie es uns Landwirten geht. Wir haben Zukunftsängste, wenn wir uns nicht auf die Politik verlassen können. Es werden Gesetze erlassen, wir richten uns danach, bauen und handeln entsprechend, und kurz darauf wird wieder alles umgeworfen. So kann man nicht planen und wirtschaften. Wir fühlen uns im Stich gelassen!“
Die Landwirtsfamilien fühlen sich in ihren Existenzen bedroht und möchten mit ihrem Protest deutschlandweit darauf hinweisen. Die Bundesregierung hat ein neues(selten dämliches) „Agrarpaket“ geschnürt, die die Auflagen und Vorgaben für die Landwirte deutlich verschärfen und die Bürokratie noch weiter steigern.
Ein Symbol der Protestbewegung sind auch die grünen Kreuze, die viele Landwirte als Zeichen ihrer Existenzängste auf Feldern und Wiesen aufstellen. Die seit Jahren unter Einkommensverlusten leidenden Bauern sind verärgert, weil EU und Bundesregierung die Umweltauflagen in den vergangenen Jahren stetig verschärft haben. Gleichzeitig geben alljährlich viele Landwirte ihre Betriebe auf, weil sich die Landwirtschaft immer weniger lohnt. Auch in Werne haben in den vergangenen Jahren viele Landwirte aufgegeben. Eigentlich möchten die Verbraucher regionale Erzeugung, aber durch die teils aktionistischen immer schärferen Auflagen geben die Landwirte auf und die Folge sind Importe aus dem Ausland, wo sowohl Tierschutz- als auch umweltrechtliche Auflagen deutlich geringer sind.
Auch die Werner Landwirtsfamilien haben folgende Anliegen, die sie durch den Protest zum Ausdruck bringen möchten:
1. Das Agrarpaket gefährdet bäuerlichen Familienbetriebe. Wir wollen sie erhalten.
2. Die Verschärfung der Düngeverordnung führt zu Unterdüngung. In den sogenannten roten Gebieten schadet das dem Boden und dem Wasser mehr, als es nützt.
3. Buhmann der Politik und vieler NGOs: Die permanente negative Stimmungsmache, das Bauernbashing, führt zu Ärger und Frustration im Berufsstand. Diskriminierung, Benachteiligung und Mobbing von Angehörigen gehören zur Tagesordnung. Das gefährdet die Zukunft der Betriebe und des ländlichen Raums. Unter solchen gesellschaftlichen Umständen und ständig an den Pranger gestellt, oft weder fach- noch sachgerecht, verliert der Beruf des Landwirts seine Attraktivität.
4. Das Mercosur-Handelsabkommen gefährdet durch Billigpreise importierter Waren, die Versorgung mit sicheren, qualitativ hochwertigen und geprüften Lebensmitteln aus der Region.
Also achtet bitte ein wenig darauf, von wo ihr kauft. Unsere Landwirte haben so grandiose Produkte – unterstützt eure Bauernhöfe, wo es nur geht!